Zeittafeln deutsche Geschichte
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Zeittafel 1: Germanien zur Zeit der römischen Antike und im Frühmittelalter   heute: Montag, 14.10.2024


1. fränkischer Helm (frühes 6. Jh.) | 2. Dagobert-Klappthron (7. Jh.) | 3. Langobarden-Krone (ca. 8. Jh) | 4. germanische Ratsversammlung (Marcus-Aurelius-Säule) | 5. Pippin III. d.Jüngere (Münzbild, 8. Jh.) | 6. Kaiserkrönung Karls des Großen (800)
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Chronologie der germanisch-deutschen Vorzeit vor Beginn der eigentlichen „deutschen“ Geschichte: Vom ersten Zusammentreffen germanischer Völkerschaften mit den Römern bis zur Teilung des Frankenreichs nach Karl I. dem Großen
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Stichwörter: Indogermanen * Kimbern und Teutonen * Julius Caesar * Germanien zur Römerzeit * Tacitus * Hunnen-Einfälle * Völkerwanderung * Goten * Wandalen * Burgunder * Langobarden * Germanenreiche in Europa * Merowinger * Karolinger * Fränkische Teilungen

Zeittafel  I  zur deutschen Geschichte: 1000 v.Chr - 900 n.Chr.

Germanien zur Zeit der römischen Antike und im Frühmittelalter


2000 bis 1000 v.Chr. Einwanderung der indoeuropäischen Völker (Italiker, Griechen, Kelten, Germanen und Slawen) nach Europa  
um 325 v.Chr. Schiffsreise des Griechen Pytheas von Massalia nach „Bretanike“ (Britannien), Jütland und Südnorwegen, dessen Bewohner er aber nicht als Germanen erkennt, sondern für „keltische Barbaren“ hält  
bis ca. 200 v.Chr. Ausbreitung der Germanen über Skandinavien, Deutschland, die Niederlande und Polen; Unterscheidung in Nordgermanen (Skandinavier), Ostgermanen (aus Skandinavien ausgewanderte Völker östlich der Elbe, die späteren Teilnehmer der Völkerwanderung) und Westgermanen (in Deutschland und den Niederlanden, die späteren Deutschen, Holländer und Engländer) Gaius Marius
Gaius Marius (158/157 – 86 v.Chr.), der römische Be­zwin­ger der Kim­bern und Teu­to­nen

Julius Caesar
Julius Caesar (100 - 44 v.Chr.), der Eroberer von Gallien und Teilen Germaniens und Britanniens

Hermannsdenkmal bei Bielefeld
„Hermann“-Denkmal bei Bie­le­feld für Ar­mi­ni­us, den Be­frei­er Ger­ma­ni­ens in der Schlacht im Teu­to­bur­ger Wald (9 n.Chr.)

Augustus
Augustus, erster römischer Kaiser (27 v.Chr. - 14 n.Chr.)

Marcus Aurelius
Marcus Aurelius im Abwehrkampf gegen die Germanen
um 120 bis 101 v.Chr. Eintritt der Germanen in die römische Geschichte: Kimbern und Teutonen wandern nach Sturmfluten von der dänischen Nordseeküste und der Elbe über Böhmen und Serbien in die Alpen und dringen 113 v.Chr. siegreich in das römische Reich ein;
101 v.Chr. werden sie bei Vercellae endgültig geschlagen, Überlebende siedeln sich zum Teil dauerhaft im Po-Tal an
um 70 v.Chr. Suevenfürst Ariovist († 54 v.Chr. – der Volksname „Sueven“ bzw. „Sueben“ ist im heutigen „Schwaben“ erhalten geblieben) überquert mit 15.000 Kämpfern, eigenen und Angehörigen anderer Germanenstämme, den Oberrhein, um sich in Machtkämpfe gallischer Stämme einzuschalten; Caesar berichtet später, die von Ariovist seither unterdrückten Haeduer hätten ihn und die Römer zu Hilfe gerufen, was ihm einen zusätzlichen Vorwand zur Eroberung Galliens lieferte
um 58 bis 50 v.Chr. Eroberung Galliens (Frankreichs) und einiger germanischer Provinzen durch Julius Caesar:
die Römer dringen im Westen bis zum Rhein, im Norden bis nach Friesland, im Süden Germaniens bis an die Donau vor

um 8 v.Chr.
bis 18. n.Chr.
ständiger römischer Druck aus Gallien auf die rechtsrheinisch am Main sitzenden Suevenvölker bewegt den „Markomannen“-Anführer Marbod (* um 30 v. Chr., † 37 n.Chr.) dazu, sich mit seinen Leuten, über 70.000 Männern, deren Frauen und Kindern, von den Sueven abzuspalten und nach Osten auszuweichen; sie übernehmen das von den Boiern geräumte Böhmen und vereinigen sich mit den Resten der keltischen Vorbevölkerung zum Markomannen-Reich Marbods, dem ersten germanischen Königreich nach römisch-staatlichem Vorbild;
nach der Varusschlacht des Jahres 9 n.Chr. kommt es zu innergermanischen Kriegen zwischen Arminius’ Cheruskern und den Markomannen, in deren Verlauf das Marbod-Reich bis 18 n.Chr. zerfällt; der König geht zu den Römern ins Exil nach Ravenna

9 n.Chr. Versuch der Römer unter Kaiser Augustus, Germanien bis an die Elbe zu erobern und dem röm. Reich einzugliedern;
vernichtende Niederlage des römischen Generals Varus gegen den Anführer der erstmals vereinigten Germanen, den Cherusker-Fürsten Arminius (Hermann) in der Schlacht im Teutoburger Wald;
nach dem Verlust von ca. 50.000 Soldaten geben die Römer alle Eroberungspläne in Germanien endgültig auf
21 n.Chr. Cheruskerfürst Arminius (geb. um 17 v.Chr.) wird von Verwandten ermordet
69 bis 71 n.Chr. Aufstand der gut ins Römerreich integrierten niederrheinischen Bataver und Ubier (Köln) unter Führung des germanischen Provinzpräfekten Julius Civilis, der sich im Vierkaiserjahr 69 gegen den letztlich siegreichen Flavier-Kaiser Vespasian stellte
um 98 n.Chr. Erscheinen der „Germania“ von Cornelius Tacitus (ca. 55 - 116 n.Chr) – dieses „Ereignis“ ist für unsere Kenntnisse über die Germanen bis zu Tacitus’ Lebzeiten das wichtigste überhaupt: Fast alles, was man über die Frühzeit weiß, Volksnamen, Persönlichkeiten, Kriege, Lebens- und Stammesverhältnisse in Germanien, stammt aus der berühmten „Germania“, insbesondere auch unser Wissen über die Varusschlacht des Jahres 9 n.Chr.
seit 166 n.Chr. verschiedene südgermanische Völker (Markomannen, Chatten, Alamannen) verunsichern die Nordgrenzen des römischen Reiches - Rom wächst nicht mehr, sondern geht dank der Germanen seit Kaiser Marcus Aurelius (161 - 180, gestorben in Vindobona ['Wien']) langsam seinem Untergang entgegen
um 200 Beginn der großen germanischen Völkerwanderung in Europa: die ostgermanischen Goten, Wandalen, Burgunder und andere germanische Völker verlassen ihre Siedlungsgebiete an der Ostseeküste und in Norddeutschland und ziehen nach Süden; die Goten wandern durch Südost-Europa und erreichen das schwarze Meer, dort teilen sie sich in Ostgoten und Westgoten (ab 290)
um 350 am schwarzen Meer in der Nachbarschaft des römischen Reiches lebend, das seit Kaiser Konstantin dem Großen (306 - 337) christlich geworden ist, werden die Goten Christen; der westgotische Bischof Wulfila übersetzt die Bibel in die gotische Sprache (die ersten christlichen Germanen!);
alle „Wandergermanen“ – Ostgoten, Wandalen, Burgunder, Sueven – werden den Westgoten in den nächsten Jahrzehnten in das arianisch-christliche Bekenntnis folgen
375 bis 378 die Westgoten dringen aus Furcht vor den Hunnen, die von Asien nach Osteuropa hereinbrechen, ins römische Reich ein (Sieg über die Römer bei Adrianopel, 378) Alarich I.
Westgotenkönig Alarich erobert Rom (Zeichnung aus dem 19. Jh.)

Alarich I.
Das Nydam­boot von ca. 340 n.Chr.: mit „Trup­pen­trans­port“-Schif­fen wie die­sem, für 36 Ru­de­rer, ei­nen Steu­er­mann und 8 Mann wei­te­re Be­sat­zung, setz­ten An­geln, Sach­sen und Jü­ten im 5. Jh. nach Eng­land über (Bild­quel­le: Wi­ki­pe­dia, pho­to­gra­phiert im schles­wig-hol­stei­ni­schen Lan­des­mu­seum Schloß Got­torf, Schles­wig) – zum Ver­grö­ßern bit­te an­klicken!

Chlodwig I.
Chlodwig, Begründer der Merowinger-Herrschaft bei den Franken (Bronzefigur, um 1500)

Germanenstaaten um 526
ver­grö­ßer­ba­re Kar­te (klicken):
ger­ma­ni­sche Staa­ten auf ehe­mals west­rö­mi­schem Ge­biet um 526, im To­des­jahr Theo­de­richs des Gro­ßen

um 400 Wanderung der Burgunder von Nordostdeutschland an den Rhein, dort Gründung des legendären Wormser Burgunderreichs (407) – Schauplatz des 750 Jahre später verfaßten „Nibelungenlieds“ – , das nach Zerstörung durch den römischen Feldherrn Aetius um 443 in die Schweiz (Genfer See) verlegt wird
406 Zug der ostgermanischen Wandalen westwärts über den Rhein, quer durch Frankreich, nach Spanien (409, „Wandalusien“), von dort 429 weiter nach Nordafrika, wo sie, im heutigen Tunesien, für 100 Jahre herrschten; mit den Wandalen zog ein Teil der ebenfalls von der Ostsee stammenden Sueven (Schwaben) bis nach Spanien, wo sie dann den Nordwesten beherrschten, bis ihr Reich dort von den seit 507 eingewanderten Westgoten „geschluckt“ wurde; die übrigen Sueven spalteten sich unterwegs ab und ließen sich im heutigen Schwabenland nieder
410 die Westgoten sind seit 382 ziellos über Griechenland und Jugoslawien nach Italien gewandert und plündern und zerstören unter ihrem König Alarich die Stadt Rom (erstmals seit 800 Jahren, seit dem Gallier-Überfall von 387 v.Chr., erobern Feinde die Hauptstadt des römischen Reiches!)
419 bis 507 Reich der Westgoten in Südwestfrankreich mit der Hauptstadt Tolosa (heute Toulouse)
seit 420 norddeutsche Angeln, Sachsen und Jüten setzen über die Nordsee nach England über und beenden die römische Herrschaft in Britannien; zur gleichen Zeit erobern die westgermanischen Franken nach und nach fast alle römischen Provinzen in Gallien („Frankreich“); ebenfalls zur gleichen Zeit setzen sich die aus Italien kommenden Westgoten in den ehemals römischen Gebieten Südfrankreichs fest, von wo sie 507 von den Franken unter Chlodwig vertrieben werden und nach Spanien weiterziehen; dort herrschen sie, bis 711 die moslemischen Mauren Spanien erobern, die erst 1490 wieder nach Afrika zurückgejagt werden konnten  
429 die Wandalen unter ihrem Heerkönig Geiserich (* 389, König 428 bis 477) setzen von Spanien nach Marokko über und erobern die römische Provinz Africa; zu ihrem „Seereich“ gehören bald auch die Balearen sowie Sardinien und Korsika – ihr Machtbereich gleicht dem, was die Seemacht Karthago besessen hatte, bevor ihr Reich im 2. Jahrhundert vor Christus von den Römern zerstört wurde  
451 Schlacht auf den Katalaunischen Feldern (bei Châlons-en-Champagne, Nordostfrankreich): Der römische Feldherr Aetius, verbündet mit den Westgoten, besiegt das Koalitionsheer des Hunnenführers Attila aus Hunnischen Reitern und ostgotischen Soldaten – Ende der Hunnen-Gefahr in Europa, endgültig nach Attilas Tod zwei Jahre später  
seit 475 Ausbreitung der Alamannen über ganz Süddeutschland, Westfrankreich und die Schweiz  
476 Odoaker, ein germanischer Heerführer im Dienst der Römer, setzt den letzten römischen Kaiser Romulus Augustulus vom Thron ab und übernimmt selbst die Herrschaft; damit ist im Westen Europas die Geschichte des römischen Reiches zu Ende; das oströmische Reich mit der Hauptstadt Konstantinopel besteht weiter, bis es 1453 von den Türken erobert wird, aber dort spricht man bald nicht mehr lateinisch, sondern griechisch, und dort ist man nicht römisch-katholisch, sondern orthodox  
481 bis 511 Regierungszeit des merowingischen Frankenkönigs Chlodwig: Begründung der Merowinger- Dynastie, die bis 751 über das fränkische Reich herrschen sollte, Zusammenschluß der niederrheinischen Stämme und Beginn der fränkischen Expansion in der ehemaligen römischen Provinz Gallien;
Chlodwig I. läßt sich 498 als erster germanischer Herrscher katholisch taufen
seit 493 Theoderich der Große, König der Ostgoten, die vom schwarzen Meer nach Italien gewandert sind, entthront Odoaker und regiert das ehemalige Kernland des Römerreichs; das ganze (west-)römische Imperium ist nun „germanisch“, d.h. alle Einzelteile des zerfallenen Staates sind mit einer neuen herrschenden Oberschicht aus germanischen Eroberern überzogen;
Theoderich selbst wird zur zentralen Gestalt im dynastischen Netzwerk der Ostgermanen-Staaten am Mittelmeer
507 die Franken unter Chlodwig I. verdrängen das Westgotenreich von Frankreich nach Spanien (Schlacht von Vouillé)
nach 530 Zusammenbruch der Reiche, welche die germanischen Wandervölker auf dem einstigen römischen Gebiet gegründet haben:
  • 534 Eroberung des Genfer Burgunderreichs durch Franken
  • 535 Zerstörung des nordafrikanischen Wandalenreichs durch den oströmischen (byzantinischen) Admiral Belisar
  • 553 Rückeroberung des ostgotisch beherrschten Italien durch den oströmischen General Narses
  • 711 Übernahme des Westgotenreichs in Spanien durch die arabischen Mauren
553 bis 568 Italien steht für nur 15 Jahre wieder unter römischer, jetzt allerdings byzantinischer Herrschaft (Kaiser Justinian I., 527 - 565) Alboin
Film­pla­kat zu ei­nem ita­lie­ni­schen B-Film von 1961 über Lan­go­bar­den-Kö­nig Al­boin (560 - 572), der die Herr­schaft in Ita­lien er­ober­te

Karl Martell
Karl Martell

Statue Karls des Großen
Reiterstandbild Karls des Gro­ßen (Bronze, 9. Jahr­hun­dert)

Krönung Karls des Großen
Kaiserkrönung Karls des Großen (Gemälde aus dem 19. Jahrhundert)

568 ein neues Germanenvolk, ursprünglich vom norddeutschen Elblauf stammend, dringt von Südwesteuropa aus nach Italien ein: die noch nicht christianisierten Langobarden;
die „Langbärte“ machen Pavia zu ihrer Hauptstadt, werden bald Christen – aber nicht zunächst arianisch wie ihre gotischen Vorgänger, sondern direkt katholisch – und beherrschen drei Viertel Italiens über 200 Jahre lang, während der Rest unter byzantinischer Regentschaft verbleibt;
774 wird das langobardische Königreich von den Franken unter Karl I. dem Großen besiegt und dem fränkischen Großreich einverleibt werden
711 das Westgotenreich in Spanien bricht nach inneren Machtkämpfen zusammen; Beginn der über 700jährigen Besetzung Spaniens durch moslemische Araber
732 Karl Martell (Großvater Karls des Großen) siegt bei Tours und Poitiers über die von Spanien her auf das Frankenreich vorrückenden Araber
751 Absetzung des letzten fränkischen Königs aus der Dynastie der Merowinger; die Macht im Frankenreich übernimmt der ehemalige „Hausmeier“ (∽Kanzler) Pippin der Jüngere, der Vater Karls I. des Großen (von ihm abgeleitet die Dynastie der „Karolinger“)
772 bis 804 Sachsenkriege:
Karl der Große, seit 768 König der Franken, unterwirft in jahrzehntelangen Feldzügen nach Norddeutschland die heidnischen Sachsen seiner Herrschaft und läßt sie missionieren; Zehntausende von Sachsen, die sich der Christianisierung entgegenstellen oder verweigern, werden getötet, auch Frauen und Kinder, ihre germanischen Heiligtümer bewußt zerstört; fast alle Teile des späteren Deutschlands sind erstmals unter einem Staatsverband vereinigt
774 Eroberung des italienischen Langobardenreichs und Einverleibung ins fränkische Großreich durch Karl den Großen; das Frankenreich besteht jetzt aus Deutschland, Frankreich, den Niederlanden und Norditalien bis über Rom hinaus
793 erster Wikinger-Überfall auf das angelsächsische Kloster Lindisfarne im Nordosten Englands – „Startschuß“ für 2 ½ Jahrhunderte Seeräuberei und Landnahme bis hinunter nach Sizilien durch nordgermanische Skandinavier; die Wikingerzeit dauert bis etwa 1050, danach lassen sich auch die Nordmänner vom Christentum einfangen und bilden territoriale Monarchien

wikingisch-normannische Eroberungen / Landnahmen:
  • ab 866 – Danelag (dänisch-norwegische Eroberungen in England)
  • um 870 – Island (von Norwegern entdeckt und besiedelt)
  • 882 – „Kiewer Rus“ (Eroberung von Kiew und Teilen Südrußlands durch schwedische Wikinger)
  • um 900 – Grönland (von Norwegern entdeckt, ab 983 besiedelt)
  • 911 – Normandie (Wikingerführer Rollo als Herzog belehnt, um weitere Überfälle auf fränkische Städte und Ländereien abzuwenden)
  • um 1000 – Amerika (Entdeckung von Grönland her, Siedlungsgründungen in „Vinland“, im kanadischen Neufundland; Aufgabe der Siedlungen im 14. Jahrhundert)
  • 1016 – England (Dänenkönig Knut der Große bildet skandinavisch-englisches „Nordseereich“)
  • ab 1017 – Sizilien (Eroberung der Insel und weiterer Gebiete Süditaliens durch nomannische Ritter)
  • 1066 – England (Eroberung durch den Normannenherzog Wilhelm in der Schlacht bei Hastings)

800 Krönung Karls I. des Großen zum Kaiser des „Heiligen Römischen Reiches“ durch Papst Leo III. in Rom (Höhepunkt der fränkischen Großmachtstellung in Europa, spätestens hier Übergang von der Spätantike zum Mittelalter)
seit 834 verheerende Überfälle der nordgermanischen Wikinger auf das Frankenreich im Bereich der Rheinmündung und entlang der nordfranzösischen Küste
843 die Enkel Karls des Großen, die Söhne von Karls einzigem Erben Ludwig dem Frommen, teilen das Frankenreich unter sich auf: es entstehen die Keimzellen für die späteren Nationalstaaten Frankreich und Deutschland;
Karl II. der Kahle erhält Westfranken (das nachmalige Frankreich), Ludwig der Deutsche Ostfranken (Deutschland); der große Mittelteil, der von der Nordsee bis nach Italien reicht und das fränkische Kernland einschließt, fällt Lothar I. zu, dem Ältesten; das Absterben seiner Linie nur knapp 30 Jahre später wird zum Ausgangspunkt für die Sonderstellung der Länder zwischen Frankreich und Deutschland, nämlich der Niederlande, Luxemburgs, Elsaß-Lothringens und der Schweiz: sie werden für die nächsten 1000 Jahre den Zankapfel zwischen den Königsdynastien Frankreichs und Deutschlands bilden und zum Gefühl einer „Erbfeindschaft“ zwischen Deutschen und Franzosen beitragen
911 mit dem Tod Ludwigs III. („das Kind“) sterben die deutschen Karolinger aus; der Dynastie-Wechsel zu den sächsischen Ottonen und die damit verbundene endgültige Abtrennung Westfrankens markiert die Entstehung der unabhängigen Monarchien Deutschlands und Frankreichs;
dieser historische Punkt, die Königswahl des Jahres 911, wird üblicherweise als Übergang von der „Germanenzeit“ zur „Deutschen Geschichte“ angesehen.
 
     

 


 

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Datum: 07.2022